MITTEILUNG Nr. 1

Dir. OSR Johann Frühwirth, Krems

 Die Entstehung des Kremser Museums

 

Gustav Bamberger, damals Vorsitzender des Museumsvereines, hat 1926 gemeint:

„Im Gegensatz zu den Reichshauptstädten sollte es den Ortsmuseen obliegen, ein möglichst erschöpfendes Bild der engeren Heimat und vom gewählten Sammelgebiet zu geben...“.

Diese Einstellung war auch der Ausgangspunkt für die Gründung des Kremser Museums durch Propst Dr. Anton Kerschbaumer 1891.Was hat ihn dazu bewogen? In „Pilgerleben“, seiner Selbstbiographie, sagt er:

„...Der Sammelgeist liegt in meiner Natur. Schon in meiner Studienzeit legte ich alles, was mir merkwürdig erschien, in einen Kasten, der die Aufschrift trug: Allotria. Als ich nach Krems kam, erwachte der Sammelgeist umso lebhafter, da ich mich ja mit der Geschichte dieser Stadt, die auf 900 Jahre zurück blickt, beschäftigte. Im Archive fand ich nicht nur wertvolle Urkunden, sondern auch allerlei Geräthe, Siegel, Bilder udgl., welche ein localgeschichtliches Interesse bieten. Wie viele alterthümliche Gegenstände wurden bereits von Trödlern und Kunstkennern fortgeschleppt! Sollte man nicht wenigstens das noch Vorhandene von dem Untergange retten?...“

Damals war die Zeit noch reich an altem Kunstgut. 30 Jahre später waren viele Bürger und Bauern gezwungen, Familienbesitz zu veräußern oder zu verschleudern.

Auf der anderen Seite standen Profitgier und Unverstand. Nur bei wenigen Verständigen stand die persönliche Einstellung im Vordergrund. Etwa bei KR Josef Oser, der seine große Sammlung dem Museum schenkte und die Beschreibung der Gegenstände mit den Worten einleitete:

„...Zuerst – und voran – die Sache. Die Hauptsache – die Kunst. Hernach komme ich, ihr Diener, der Sammler.“

Als er das schrieb, war das Sammeln noch nicht Sport und Modelaune und zu niedrigem Geschäft geworden.

Schon 1886 wurde im Gemeinderat der Antrag gestellt, ein Ortsmuseum einzurichten. Dem Museumskomitee stellte man im Rathaus zur Aufstellung ein Zimmer bei. Als am 8.9.1889 das 25jährige Bestehen des Vereines für Landeskunde gefeiert wurde, war das Museum im Rathaus eingerichtet. Weil aber immer mehr Material gebracht wurde, war der Raum bald zu klein, und Dr. Kerschbaumer fasste den leer stehenden Schüttkasten in der Dominikanerkirche ins Auge [1]. Dieser musste aber erst von Schmutz und Spinnweben gereinigt werden. Durch die Beschießung 1805 waren Ris-se und Sprünge entstanden. Tage und Wochen stand Kerschbaumer selbst auf der Leiter und reinigte. Weil der gebildete Dr. Kerschbaumer in einer alten Klosterschrift gelesen hatte, dass die Kirche einst „elegantissime depicta“ war, legte er persönlich alte Fresken frei und bearbeitete Kapitäle und Gewölberippen, bis die Ornamente zu Tage traten. Wiederholt griff er finanziell in die eigene Tasche (wie er es auch in Not geratenen Winzern gegenüber oft tat), aber auch die Sparkasse war großer Gönner. Bei der Eröffnung am 4.19.1891 (Namenstag Kaiser Franz Josefs) sagte Bgm. Dr. Heinemann zu Stadtpfarrer Kerschbaumer:

 „...Ich danke ihnen für das schöne Werk, das Sie geschaffen und das für immerwährende Zeiten eine Erinnerung bleiben wird an Ihr edles Wirken...“

Im Rechenschaftsbericht des Bgm. Dr. Heinemann von 1900 werden als Museumsverantwortliche angeführt:

 

Obmann

Dr. Anton Kerschaumer

Stellvertreter

Josef Faber

Schriftführer

Dr. Johann Strobl

Kassier

Dr. Franz Spängler

Mitglieder: Karl Dellapina, Roman Grengg, Josef Utz, Augustin Weigl, Dr. Johann Pollhammer

 

Veränderungen im Museum:

1897: Erweiterung um 1 Raum (jährlich 3.000 Besucher)

1909: weitere 2 Räume

1912 und 1923: Neuaufstellungen mit neuer Inventarisierung. Ein Raum war Johann Martin Schmidt vorbehalten, ein Raum der Sammlung Josef Oser, der erlesene Plastiken vom 12. –18. Jhdt. dem Museum schenkte und jede Figur beschrieb, bewegend und poetisch z.B. 2 Engelfiguren:

„Betende Engel. Zwei seltene Engelknaben, von derselben Hand, die zu Kefermarkt die gleichen schnitzte. Gute Arbeit einer berühmten Werkstatt, um sie sich die Gelehrten streiten.

Noch anno 1520 haben die Clarissinnen in Dürnstein mit ihnen gebetet. Dem Propst Übelbacher sind sie zu mager gewesen, er liebte die runden Pausbacken und hat ihnen 1748 gekündigt. Des Bauern Reisinger Urahn hat sie ins Quartier genommen. Solche Engel sind selten, vielleicht noch im Himmel. Die wenigen, die noch da sind, heben gebrochene Flügel. Vergänglich ist niemals die Kunst -. Nur die Mode allein.“

1928 ist das Jahr des Weinbaumuseums. Der Begründer ist Dr. Hans Plöckinger, die Idee stammt vom Volkskundler Dr. Eugen Frischauf. Nicht mehr in Gebrauch stehen-de Geräte und Gegenstände der Weinwirtschaft  wurden dem Museum überlassen, welches man mit der großen Schau in Speyer verglich.

Ab 1900 wurden die Funde am Hundssteig (Abgrabungen des Lössboden als Füllma-terial für die Dammschüttung) und die Ausbeute der Wachtberg-Grabungen gezeigt.

1930 stürzt eine Decke in der prähistorischen Abteilung ein, doch bleiben die Objekte verschont.

Als 1930 das 40jährige Bestehen des Museums begangen wurde, weilte auch Bundespräsident  Miklas in Krems

1962 erfolgte eine abermalige Erweiterung des Museums und 1970/71 die große Umgestaltung der Dominikanerkirche und des Museums (Dr. Kühnel, DI Gattermann).

Wir kennen heute eine moderne, dem Zeitgeist entsprechende Aufstellung anlässlich des 1000 jährigen Jubiläums der Stadt. Mögen wir uns dabei trotzdem immer des schwierigen, aber liebevollen Beginnens erinnern.

 

[1] Nach der Säkularisierung des Klosters am 20.9.1785 ersteigerte 1788 der Wiener Knopffabrikant Bernard von Tschoffen das Anwesen um 4000 fl. Und veräußerte es wieder mit gleichzeitiger Teilung u1808 an die Stadt und Dr. Dinstl. In der einen Hälfte mit der Kirche wurden Kornhaus und Theater untergebracht.

 


MITTEILUNG Nr. 2

Michael von Wolkenstein 

  Sowj. Divisionskommandant in Krems, Sergej Wolkenstein

 

Das Manuskript muss erst übertragen werden.


MITTEILUNG Nr. 3

Bilderserie, erstellt von Voglauer KG 

  Exkursion in die Tunnelbaustelle bei Chronherrn im Wienerwald


MITTEILUNG Nr. 4

Erich Neuhofer 

Die sechs Heiligenfiguren sind wieder an ihrem Platz

 

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MITTEILUNG Nr. 5

Univ.Lektor Dr. Ernst Englisch (verstorben) 

Rolande und Rolandsäulen

 

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MITTEILUNG Nr. 4
Univ.Lektor Dr. Ernst Englisch (verstorben)
Rolande und Rolandsäulen
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MITTEILUNG Nr. 6

Erich Voglauer 

Die Brunnen in Krems und in der Umgebung


MITTEILUNG Nr. 7

Josef Hadrbolec 

Die Geschichte der Mauterner Donaubrücke

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MITTEILUNG Nr. 8

Herbert Stitz - Führung 

Restaurierungsarbeiten und Bauforschung an der Burgkirche  Rehberg

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MITTEILUNG Nr. 9

HR Dipl.Ing. Peter Pressler

Die historischen Hieb-, Stich- und Schusswaffen von Krems

Die historischen Waffen des Museums der Stadt Krems Über Einladung des Obmannes des Museumsvereines, Herrn Dipl. Ing. Ulf Geppert, habe ich die Aufgabe übernommen den Bestand an historischen Waffen des Museums der Stadt Krems zu sichten und in der Folge nach modernen Gesichtspunkten einer Bestimmung, einer Zustandsbeschreibung und letztendlich einer Bewertung zuzuführen. Das Ergebnis dieser Arbeit sollte geeignet sein als Grundlage für ein Inventarium zu dienen bzw. als Entscheidungshilfe im Zusammenhang mit Überlegungen über die weitere Verwendung der Gegenstände. Mir zur Seite stand Herr Walter Gschwandtner, sachkundig, mit Erfahrungen auf dem Gebiet des pfleglichen Umganges mit historischen Materialien. Bei der Sammlung handelt es sich zum überwiegenden Teil um Waffen des 19. Jahrhunderts, ausschließlich um Ordonanzwaffen, also um normierte Waffen, die über die Zuordnung einer Musterbezeichnung bzw. einer Jahreszahl anzusprechen waren. Die Zustandsbeschreibung umfasst Hinweise über Originalität der Waffe, etwaige Adaptierungen und Mängel sowie der Oberflächenbeschaffenheit von Holz- und Stahlteilen angegeben in Prozenten, verglichen mit einem fiktiven Referenzstück in fabrikneuem Zustand. Sind es bei den Schäften Merkmale wie das Vorhandensein originaler Politur aber auch Kratzer und Schrammen bzw. Holzabsplitterungen, die sich wertbestimmend zu Buche schlagen, so ist es bei den Stahlteilen die originale Oberflächenvergütung wie Brünierung, Bläuung und Vernickelung, aber im besonderen der Rost, der schlechthin als Zeiger des Verfalles gilt. Rost ist nicht ein Attribut des Alters, sondern der Hinweis auf eine vernachlässigte Pflege. Sind die Gegenstände angesprochen und der Zustand nach den gängigen Standards beschrieben, folgt in logischer Konsequenz die Wertfeststellung als Ergebnis der kritischen Betrachtung einer Vielzahl von objektivierbaren Kriterien. - 2 - 130 Waffen wurden der Prozedur unterzogen und erlaubt die Beurteilung der einzelnen Positionen einen Überblick über die Bedeutung der Sammlung. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird in einem Text- und einem Bildteil in digitaler aber auch in Papierform vorgelegt werden. Es wird angeregt in eine Diskussion über die weitere Verwendung der Waffen einzutreten bzw. die Reinigung und Konservierung der Gegenstände zu veranlassen, um eine weiter voranschreitende Wertminderung hintan zu halten. Die Lagerung des Bestandes möge unter Beachtung von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit erfolgen. Die Sammlung umfasst 28 Handfeuerwaffen und etwa 100 Blankwaffen wie Säbel, Dolche und Bajonette. Neben österr. Infanteriewaffen existiert eine Anzahl von Gewehren fremder Mächte wie Russland, Amerika und der Türkei. Ins Auge fällt jedoch ein preußisches Infanteriegewehr Modell 1841, System Dreyse, besser bekannt unter der Bezeichnung „ Zündnadelgewehr“, ein Gewehrsystem, welches den Ausgang der Schlacht von Königgrätz im Jahre 1866 entscheidend beeinflussen sollte. Dieses Gewehr und seinen österr. Gegenspieler würde ich gerne hervorheben und mit ein paar Worten beschreiben. Das Modell 1841 (Abb. 1) wurde unter strengster Geheimhaltung in den 30-er Jahren des 19.Jh. entwickelt, nach offizieller Einführung im Jahre 1841 in großer Menge erzeugt, aber vorerst nicht an die Truppe ausgegeben, konnte seine Existenz einer „interessierten Öffentlichkeit“ über Jahre vorenthalten werden. Erst mit den Unruhen des März 1848 und der Plünderung des Arsenals zu Spandau, im Zuge derer auch Zündnadelgewehre entwendet worden waren, war das bestgehütete Geheimnis seiner Zeit gelüftet worden. Die Fachwelt war düpiert, der Rüstungswettlauf in den Preußen umgebenden Staaten trat in eine neue Phase. Die Erklärung: Stand der Technik war zu dieser Zeit in Europa und den USA das Perkussionsgewehr, ein „Vorderlader“. Das Gewehr von Dreyse war ein Hinterlader mit Zylinderverschluss, eine Konstruktion, wie sie noch heute bei modernen Repetiergewehren zu finden ist, und verschoss eine Papierpatrone deren - 3 – Raffinesse in der Einheit aus Zündmittel, Pulverladung und Geschoß bestand, wobei das Zündmittel im Geschoßboden platziert war. Diesen Vorteil genossen die Vorderlader nicht, deren Papierpatronen eine Einheit aus Geschoß und Pulverladung bildeten und das Zündmittel in Form eines Zündhütchens vor jedem Schuss am sogenannten Piston anzubringen war. Die Konstruktion des „Modell 41“ erlaubte dem Schützen die Abgabe von sieben Schüssen in der Minute, wobei die Zündnadel am rückwärtigen Ende der Patrone in die Papierhülse eindrang, die Pulverladung durchstieß um letztlich das Zündmittel zu aktivieren. Bei der Zündnadel war aber auch die Schwachstelle des Systems zu orten, brach die Nadel, so war das Gewehr funktionsuntüchtig. Ein Wechseln der Nadel unter gefechtsmäßigen Bedingungen ist nur schwer vorstellbar. Konnte ein geübter Schütze das Zündnadelgewehr siebenmal in der Minute abfeuern, so gelangen dem Grenadier mit dem österr. Infanteriegewehr Muster 1854 lediglich drei Schüsse. Gedanken an die Schlacht bei Königgrätz kommen beim Anblick eines österr. Infanteriegewehres M 1854 (Abb. 2) hoch, welches als Bodenfund, als mögliches „battlefield relic“ der Sammlung angeschlossen ist. Einst der Stolz der Militärs, eines der besten Gewehre seiner Art mit gezogenem Lauf und Kompressionsgeschoss – System Lorenz – nunmehr verrottet mit gebrochenem Stichbajonett, symbolhaft für den desaströsen Ausgang der Schlacht. Ein weiteres Gewehr findet Beachtung, und zwar das franz. Gegenstück zum preußischen M 41, das Infanteriegewehr M 1866 System Chassepot mit einem Kaliber von 11mm, welches im deutsch – franz. Krieg von 1870/71 Verwendung fand. Bei den Blankwaffen finden sich die wesentlichen Muster des 19.Jh. (1837 / 1845 / 1850 / 1854 und 1862) und vereinzelt Stücke aus der zweiten Hälfte des 18.Jh., sowie Bodenfunde aus dem Mittelalter. Auffällig sind Säbel, aber auch Schwerter mit geätzten und zum Teil auch gravierten Klingen, Erinnerungen an die Unruhen des März 1848, Geschenke an verdiente Vorgesetzte, Kameraden, und Freunde. - 4 - Ein Säbel sticht besonders ins Auge, ein Infanterieoffizierssäbel M 1837 (Abb. 3) mit geätzter und gebläuter Klinge und dem Schriftzug „ FISCHER „ am Klingenrücken. Ein Stück mit einem engen Bezug zu Krems, ein Säbel aus der Werkstatt derer von Fischer, einer Industriellenfamilie, die das sogenannte Fischerpalais in Krems, Utzstraße 7 erbauen ließ, und im Kremstal eine Schwertfegerei betrieb. Nachkommen der Familie leben im Waldviertel und unterhalten land – und forstwirtschaftliche Betriebe. Weiters findet sich eine Fülle von Bajonetten und Dolchen verschiedenster Herkunft. Krems im November 2009 D.I. Peter Pressler Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3


MITTEILUNG Nr. 10

Erich Voglauer 

Kleindenkmäler im Gemeindegebiet von Senftenberg

Restaurierungen 2003- 2005

 

Glücksbuche, der Verwalter des Gutes Jaidhof, Ing. Karl Glück mit Herrschaftschaffeur Silvius Hofbauer mit dem Auto in den 40er-Jahren in den Tiefenbachgraben, verfing sich an der Buche. Glück fuhr an gleichem Tag nach Wien, wo er wiederum einen Unfall erlitt.
Das angebrachte Gedenkkreuz wuchs mit dem der Buche in die Höhe. Ein  neues wurde wieder in Augenhöhe 2004 angebracht.

 

Bildstock Carolina Kral, 1. Juli 1894 eingeweiht, beim ehemaligen Sägewerk Walter, versteckt gelegen.

 

Kriegerdenkmal Königsalm – Senftenbergeramt – Meislingeramt

 

Bildstock Zierlinger, Kohlerhöhe, ca 620m Seehöhe, Holzkreuz aus 1888, 1953 durch gemauertes Kleindenkmal ersetzt, an höchster Stelle der Gemeinde Senftenberg. Segnung am 25. Mai 1953 durch Pfarrer Otto Österreicher.

 

Bildbaum Schedelmeier, Hier wurde der Briefträger Karl Schedelmeier auf halbem Wege auf die Kohlerhöhe am 1. August 1913  beinahe vom Blitz getroffen wurde. Da er unverletzt blieb, stiftete er das Gedenkkreuz, 1962 renoviert.

 

Wegkreuz an der Schwarzen Wand, Botental, 1980 verunglückten vier junge Männer, wovon einer starb. Überlebende pflegen die Gedenkstätte.

 

Waldandacht. Im Eigenwald von Fam. Hintenberger hinter dem Ziegelofen-Gelände errichtete Johann Hintenberger, nachdem er 1947 spät aus russischer Gefangenschaft heimkehrte das Holzkreuz.

 

Bildsäule Altau. Idee von Josef Schredl am im Mai 1993, 1994 in die Tat mithilfe von GH Hintenberger und Erich Aschauer umgesetzt.

 

Bildsäule Römergassl. Auf dem Grund des Privatkellers der Familie Nuhr wurde diese Bildsäule oberhalb des Instituts errichtet.

8. August 2002, Waldviertler Findling als Gedenkstein an Krems-Hochwasser (Dank an FF und Bundesheer-Hilfe) und Gedenkstätte Hofstatt von Edmund Ipsmiller, gegenüber dem Senftenberger Friedhof.

 

Meilensteine, Anzeigen 8 km nach Krems, der weitere 1 österr. Ungar. Postmeile= 7.585 km.

 

Barocke Kapelle Hl. Nepomuk, am alten Verlauf des Kremsflusses, jetzt 150 m entfernt. 2003 und 2004 vom VVerein restauriert.

 

Pestkreuz im Hofgarten, Hiesberg, Jahreszahl 1552, hier wurden die Pesttoten des Ortes Senftenberg beerdigt. 2004 auf Blechtafeln neu erstellt.

 

Heimkehrerkreuz. ÖKB Senftenberg 1966 errichtet. Traditionelle Heimkehrermesse. Kameraden zu alt und Pfarrer polnisch.

 

Proidl-Kreuz. Felssturz 1986 vom Burgberg. Traf das 6jährige Kind Maria Proidl, welche während eines Fronleichnam-Umzugs Blumen streute,  am Kopf. 2004 erneuert.

 

Bildstock nahe der alten Dorfschule am Kirchenberg, dem Hl. Antonius geweiht, In Anlehnung an Pfarrer Anton Merli. Durch die Feuerwehr restauriert und instand gehalten.

 

Wegkreuz an alter Dorfstraße über den Kirchenberg.

 

Kriegerdenkmal Senftenberg.  1919 angeregt.

 

Imbacher Lichtsäule oder Tabernakelpfeiler gotisch um 1600, steht vor dem Stiegenaufgang zur Senftenberger Pfarrkirche. Rückgabewünsche.

Auf alten Abbildungen an der Landstraße beim ehemaligen Rehberger Friedhof.

An diesen erinnert ein Eisenkreuz an der Stützmauer des Wohnhauses Feiertag – Jonas an der Kremstalstraße.

 

Weingartentor. Freskomalereien. Passions-Szenen der Donauschule 1525 bis 1530.

Geißelung Christi und Christus in der Rast. War bis 2004 als Kapelle umgestaltet, Madonnenrelief nach Michelangelo.

 

Bildstock Fuchs, Ortsteil Pellingen, KG Imbach.

 

1895 errichtete ein Maurermeister im Auftrag der Weinhauerswitwe Maria Leitgeb aus Senftenberg den Bildstock an der Prieler Straße im Dorntal. Eine Madonna mit dem Entstehungsdatum 1723 wurde darin aufgenommen, verschwand jedoch unter ungeklärten Umständen. Der Bildstock wurde von der Jagdgemeinschaft Senftenberg 2004 zum Dank für unfallfreie Jagdtätigkeit restauriert.

 

Proidl-Marterl. Gedenken an den 30jährigen Leopold Proidl, der am 3. Juli 1958 von einem Blitz getötet.

 

Galgenberg-Marterl. An einer landschaftlich reizvollen Stelle, wo das Kremstal weit einsehbar ist, war die Richtstätte für eine Mörderin. In Gedenken an dieses einmalige Ereignis wurde ein Gedenkstein mit Kreuz gesetzt.

 

Wegkreuz „Auf der Höhe“. Denn der Herr…., als Mahnung an Kommunalpolitiker. Auf Grund der Erfahrungen, welche die Dorferneuerer mit ihren Gemeindevätern 2002 bis 2044 machten.

 

Das Lackenkreuz steht dort, wo der Legende nach eine Frau aus Droß auf dem Weg nach Imbach in eine zugefrorene Wasserstube einbrach und dort verstarb. Da beim „Auniwauntn“ da ehemalige Kreuz umgefahren wurde, wurde es neu aus Waldviertler Marmor errichtet, daneben ein Markstein gesetzt, der die KG-Grenze zwischen Priel und Imbach markiert.

 

Maier-Kreuz, restauriert 2006, Gedenken an alle verunfallten Waldarbeiter, errichtet wegen Johann Maier aus Imbach, der am 17. Mai 1862 von einem Baum erschlagen wurde^

 

Rotes Kreuz im Burgtal. 9 Pesttote aus Imbach. 1680 Schwarze Pest. Erneuert 1970 und 2011. Leopold Höllerschmied baute neues Gedenkkreuz, nachdem ales bei Waldarbeiten ramponiert wurde.

 

Bildbaum 3 Föhren, 1908. Tod eines Waldarbeiters. Musste im Weltkrieg einer Geschützstellung, welche Krems verteidigte, weichen.

Wurde von Josef Zeininger neu aufgestellt und 2004 von den Dorferneuerern ersetzt. Betreuer wurde Robert Heuritsch.

 

Wegkreuz am Scheiblberg. Oberer Zugang zum Imbacher Burgstall. Herkunft unbekannt. 2004 ersetzt.

 

Karl-Kreuz. Wegkapelle mit Hubertusbild, von Jagdkameraden in Gedenken an den, am 25. August 1988 bei einer Autofahrt verunglückten Kremser Autohändler Karl Teuschl 1991 errichtet. 

 

Dankeskapelle Kurt Adolf. Reichaueramt 19 (Heuriger). Am Karsamstag 1990 hatte sein Bruder Stefan Sturz von der Tenne überlebt und war rasch gesundet. Christusfigur von Alfred Ilkerl aus Stein.

Weisses Kreuz/Reichaueramt. Aus 1909. Gedenken an 7köpfige Familie, welche ermordet wurde. Mariazeller Madonna, angeblich eine Spende des Gutsherrn Dr. Max, Edler von Gutmann aus Jaidhof. 1991 renoviert. Senftenberger Bürger spendabel. 1993 gesegnet und Madonna in Mariazell bei der Gnadenmutter geweiht. 2005 durch Dorferneuerung Mauerwerk restauriert.

 

Rotes Kreuz. Steinbachtal. Stierblut zu Haltbarmachung, oder als Kennzeichnung, auch als Wegzeichen der Tempelritter gedeutet. Gemeinde Senftenberg, aber Pfarre Egelsee. 2004 erneuert, Lothringer Kreuz durch einfaches ersetzt, Platz mit Steintisch und Schaukästen mit Anschlagtafel.

 

Bildbaum Kühgraben/Reichaueramt. Ochsenkarren umgestürzt.

 

Wegkreuz Sulzgraben. Wo Franz Ettenauer, Landwirt im Reichaueramt stürzte und ums Leben kam. (Unfall?)

Kreuz verschwand, als bei der Begutachtung vor Restaurierung nach der Fundamentierung gegraben wurde und ein besorgter Nachbar meinte, das Kreuz werde gestohlen.

 

Wegkapelle Steinbachtal aus 1904 mit Marienstatue und Spruchtafeln.

 

Kapelle Priel, Neben dem ehemaligen Heurigen Grafinger.

 

Adlerkreuz, genannt nach der Nachbarsfamilie, in Priel. Dort soll ein Wanderer einem Blitz zu Opfer gefallen sein.

 

Prieler Pestkreuz, Erinnerung an eine Pest 1685. Station des Drosser Pilgertages nach Imbach.

 

Brentenkreuz, auch Breitenkreuz genannt, auf der Freiheit gegen Dross, mit Stein- und Baumsetzung. Pfleger ist die Familie Siller aus Priel.

 

Wegkreuz. Gedenken an Johann Hellerschmid aus Stixendorf, der am 31. Mai 1981 im 36. Lebensjahr dort bei einem Verkehrsunfall verunglückte.

 

Pummerkreuz. Im Straßengraben. Zerlegt und an neuem Ort wieder errichtet. Straßenmeister Ing. Pillart.

 

Rosengrund- oder Aschauerkreuz. Bildstock an der Abzweigung der Sandlstraße ins Steinbachtal. Neu mit Lothringerkreuz aufgesetzt.

 

Jägerbergkreuz. Bildnis der Hl. Katharina, Patronin der Schneider.

"Die Gretl mit dem Wurm, die Bärbl mit dem Turm, die Kathl mit dem Radl - das sind die drei heiligen Madl."

 

Florianikreuz. Waldhof – Augraben bei Egelsee. Florinan löscht nicht mit Scheffel, sondern mittels Jakobsmuschel , polnische Tradition. Jesuskopf-Darstellung von Grab der 1949 verstorbenen Lehrerin Maria Voglauer aus Puchenstuben.

 

Kapelle Pellingen. 1853 errichteten Andreas und Josefa Deisenberger die Kapelle. 1855 durch Hochwasser arg beschädigt. Betreut durch Hrn. Johann Karl nach Gelöbnis.

 

Kunstweg der Religionen. Zur Friedenskapelle Imbach, Ausläufer des Scheiblberges.  13 Bildstöcke von Maria Bussmann mit allegorischen Darstellungen.

 

Friedenskapelle. Auf Kraftort, Entwurf Arch. Fischer, Landesregierung. Monotheistische Religionen.

 

Jenen Menschen, welche im Kremsfluß ertrunken sind ist das Gedenkkreuz gewidmet, welches am Verbindungsweg vom Ortsteil Hofstatt zum Ortsteil „Am Gries“ vor zwei, Jahren 2011, errichtet wurde.

 

Marienkapelle Imbach. 1849 stifteten Moritz und Josefa Hintenberger die Kapelle. 1855 vom Hochwasser beinahe weggerissen und das Jesuskind hinweggeschwemmt. Es wurde wiedergefunden und zurückgestellt. 1982 wegen einer Straßenverbreiterung zum Klostergarten versetzt. Ing. Lepold Doppler hatte das Grundstück und die Kapelle gekauft. Erließ die Kapelle versetzten, das Grundstück mit 9 m2 verblieb in seinem Besitz. Vor einigen Jahren wurde die Feuerwache Imbach neu gebaut, seitdem fahren die Löschautos erlaubter Weise über seinen Grund. Er bestand gegenüber der Straßenmeisterei auf das Einlassen einer Erinnerungstafel in die Fahrbahndecke.

 

Heimkehrerkreuz auf dem Pfeningberg mit einem Eisernen Kreuz des 1. Weltkrieges.. Als Dank für glückliche Heimkehr aus dem 2. Weltkrieg 1946 errichtet. Das vermorschte Kreuz wurde 2004 ersetzt, das alte Kreuz darunter „beerdigt“.

 

Auf der Berglehne darunter errichteten Motorsportfreunde aus Imbach ihrem Wolfgang Haberlehner, Inhaber des Minnebachhofes, ein Gedenkkreuz.

 

Einer Straßenverbreiterung musste auch der Bildstock in der Imbacher Pointgasse weichen. Die barocke Darstellung „Jesus an der Geißelsäule“ von einem unbekannten Meister aus 1750 bis 60,  wurde in Mauernische untergebracht. Familie Fries sorgt sich um die Rarität.

 

Kilometer Steine. Zwettl 44,4 km, Krems 5 km.

 

Zeininger Marterl. Auf dem Weg von der Erntearbeit am Pfeningberg verunglückte der Landwirt Karl Zeininger 1982 mit seinem Traktorgespann im 54. Lebensjahr. Er war im Leerlauf gefahren und konnte keinen Gang mehr einlegen.

 

Der Hl Maria ist ein Marterl gewidmet, welche sich an der Weggabelung am Platzl in Imbach, an der Gemeindegrenze zu Krems befindet.

 

Auch das Gatterwegkreuz, welche von Wilhelm Gassner betreut wird steht auf der Gemeindegrenze oberhalb des Imbacher Friedhofs.

 

Schlusspunkt des Senftenberger Marterlkatalogs ist die Bildsäule an der Wegscheid vom Kremstal zum Limberg/Gneixendorf. Es enthält ein Relief des Kremser Bildhauers Hans Freilinger.

  


MITTEILUNG Nr. 11

Sigrun Geppert

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MITTEILUNG Nr. 12

Herbert Stitz

Ein „eigenartiges“ Kriegerdenkmal in Rehberg

 

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MITTEILUNG Nr. 12

Gustav Strasse, MAS

Krems im 30-jährigen Krieg 

 

Krems im 30-jährigen Krieg

 

In der über 1000jährigen Geschichte der Stadt Krems gab es eine ganze Reihe von katastrophalen Ereignissen, die ihre Wunde im Stadtbild für lange Zeit nicht vergessen machten. Neben dem Bombenangriffen durch die 15. US-Luftflotte am 2. April 1945, bei dem rund 110 Menschen das Leben verloren haben, hat wohl der Dreißigjährige Krieg nachhaltig die Entwicklung der Stadt beeinträchtigt und Spuren für Jahrhunderte hinterlassen.

 

Der zweite Prager Fenstersturz im Jahr 1618 ist die von Vertretern der protestantischen Stände Tschechiens begangene Gewalthandlung an den königlichen Statthaltern Jaroslav Borsita Graf von Martinitz und Wilhelm Slavata sowie dem Kanzleisekretär Philipp Fabricius. Er markiert den Beginn des Dreißigjährigen Krieges und stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas dar. Auch Krems und die Stadt Stein waren durch Bürger, Händler und Handwerker ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vorwiegend protestantisch.

1619 erschienen etwa 4000 Mann der aufständischen, protestantischen Böhmen vor den Kremser Stadtmauern und hofften auf eine rasche Eroberung der Stadt. In der Stadt selbst befanden sich Sympathisanten der Aufständischen. Ein nahe dem Kremser Tor wohnender Schmid wollte eine Tür in der Stadtmauer die in seinen Garten führte offen stehen lassen, um die feindlichen Böhmen in die Stadt zu lassen. Sein Verrat wurde rechtzeitig entdeckt und ein kurz danach erfolgter Angriff beim Wiener Tor am 27. November 1619 konnte abgewehrt werden. Im anschließendem Verhör des Verräters ergaben sich weitere sechzehn Namen von Kremser Bürgern die in einem Gerichtsverfahren zu langjährigen Haftstrafen, zwei von ihnen sogar zum Tode verurteilt wurden.

 

 

Widerstand gegen die Rekatholisierung

Das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinand II. galt für das gesamte Reich. Die Kremser wehrten sich gegen die Rekatholisierung. Im evangelischen Krems hatte der Widerstand der Bürger gegen die Rekatholisierung schwerwiegende Folgen. Nach vierjährigem Prozess erging am 1. August 1593 ein Urteil:  Die Stadt verlor alle Privilegien und hatte ein Strafgeld zu zahlen. Die Anführer der Widerständler, drei Bürger aus Krems und einer aus Stein, wurden zu lebenslanger Haft im Wiener Stadtgraben verurteilt. 1552 wurden die Protestanten aufgefordert, die der katholischen Kirche entwendeten Güter wieder zurück zu geben und erst mit dem Jahr 1615 so hob der Kaiser das harte Urteil wieder auf und stellte die Selbständigkeit der Stadt wieder her. Sie verloren das Bürgerrecht für sich und ihre Kinder und den halben Teil ihres Vermögens. In der Folgezeit emigrierten zahlreiche evangelische Familien ins Ausland. Erst fast 25 Jahre später, 1613, wurden alle Rechte und Privilegien der Stadt wieder in Kraft gesetzt. 1615 erfolgte die formelle Aussöhnung mit dem Landesfürsten.

  1. Kaiser Matthias stellte die Selbstständigkeit der Stadt wieder her. Großen Anteil an der katholischen Restauration hatten die 1616 angesiedelten Jesuiten, die das Gymnasium leiteten und durch ihre Theateraufführungen berühmt wurden. Außer dem Jesuitenkolleg entstand in der Zeit der Gegenreformation das Kapuzinerkloster Und (1614) und der frühbarocke Neubau der Kremser Stadtpfarrkirche, für den der namhafte italienische Baumeister Cypriano Biasino verantwortlich zeichnete. Anfang des Jahres 1589 wurden in Krems gegenreformatorische Maßnahmen durchgeführt werden. Der bischöfliche Offizial Melchior Klesl kam am 8. Februar mit einer Kommission in die Stadt und forderte auf Anordnung Erzherzog Ernsts die Bewohner auf, zum katholischen Bekenntnis zurückzukehren. Bei einer Bürgerversammlung vor dem Rathaus am 18. Februar erklärten sich die etwa 600 erschienenen Personen für die Beibehaltung der Augsburger Konfession und forderten den Bürgermeister und den Stadtrat auf, sie darin zu unterstützen. Melchior Klesl ließ daraufhin die Stadt durch berittene Landsknechte besetzen.

(Quelle: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 182

 

 Nach den innerstädtischen Auseinandersetzungen von Reformation und Gegenreformation in Krems (ab 1628 befand sich keine einzige protestantische Familie mehr in Krems) blieb die Stadt von den weiteren Kriegshandlungen verschont.

Einen großen Anteil an der Rekatholisierung hatten die Jesuiten, die sich ab 1616 in Krems angesiedelt hatten, das Gymnasium leiteten und auch durch ihre Theateraufführungen bekannt wurden.

1614 begann der Neubau der Kremser Stadtpfarrkirche. An diesem frühbarocken Neubau wirkten, neben Martin Johann Schmidt, auch namhafte italienische Künstler mit. Baumeister war der 1580 in der Lombardei geborene Dombaumeister Cypriano Biasino.

1619 wütete die Pest in Krems, 210 Tote wurden verzeichnet.

1632 wurde mit dem Bau des landesfürstlichen Salzhauses in Stein, durch die Hofkammer begonnen. Von 1636 bis1639 begann der eines Hammerwerkes in Rehberg (das 1866 – als Fabrik Schmitt – fertiggestellt wurde.

 

Zurück zum 30-jährigen Krieg …:

Erst nach der Niederlage eines kaiserlich-habsburgischen Heeres unter Feldmarschall Graf von Hatzfeld gegen ein schwedisch-protestantisches Heer unter General Lennart Torstensson am 6. März 1645 in der Schlacht bei Jankau (60km südöstlich von Prag) begann die Lage für Krems bedrohlich zu werden. Die siegreichen Schweden bahnten sich nun den Weg zur Donau und kein katholisches Heer würde sie mehr aufhalten können. Am 24. März 1645 fiel nach kurzer Belagerung die Stadt Stein den vordringenden Schweden in die Hände und Krems war damit unmittelbar bedroht.

Die Belagerung von Krems gestaltete sich etwas schwieriger, konnten sie doch weder in den umliegenden Weinbergen noch am Donauufer ihre Belagerungsgeschütze in Stellung bringen. Als es den Angreifern jedoch gelang die Donauinsel zu besetzen, konnte die Stadt Krems kein Nachschub sehr erreichen und sie musste sich nach schwerem Beschuss Ende März 1645 den Schweden ergeben. Ein Entsatzversuch durch den kaiserlichen Generalfeldmarschallleutnant von Hunoldstein war zum Scheitern verurteilt. Die Stadtmauern waren in Teilen völlig zerstört, viele Häuser fielen Bränden zum Opfer und die Pest wütete in der Stadt. Schwedische Einquartierungen taten ein Übriges, die Not innerhalb der Bevölkerung noch zu vergrößern.

Der Schriftsteller Alfred Komarek fasst diese schreckliche Zeit in einem beschreibendem Satz zusammen: „Ein böses Jahr lang saß der schwedische General Torstensson im Kloster Und, während sein Haufen nichts unversucht ließ, um die Schreckensherrschaft unvergesslich zu machen, und als er abzog, zehrten weitere Unruhen an der Substanz einer längst nicht mehr reichen Stadt.“

 Erst im Mai des Jahres 1646 schritten die habsburgischen Heere nach gründlicher Vorbereitung und Heranziehung von Geschützen an die Rückeroberung von Krems. Die Mörser und Kartaunen wurden auf den Südhängen der Weinberge, am Steindl und auf der Donauinsel in Stellung gebracht. Erst nach dreizehn monatiger schwedischer Besatzung konnten die kaiserlichen Truppen Krems, unter weiteren großen Zerstörungen in der Stadt, wieder zurückerobern. Das Wiener Tor und der Pulverturm wiesen danach schwere Schäden auf. Zwei große Breschen waren neuerlich in die Stadtmauern geschlagen worden und die Befestigungswerke waren weitgehend devastiert. Zwölf Häuser waren gänzlich niedergebrannt.

 1665 bezifferte die Stadt Krems die bewohnbaren Häuser lediglich mit 106, die der baufälligen und verfallenen Häuser jeweils mit 133 und 156 (insgesamt 395 Häuser). Die Kriegsschäden aus dem Dreißigjährigen Krieg wirkten bis ins 18. Jahrhundert nach, gab es doch weiterhin verfallene Häuser und Baustellen in Krems, die vom Rat der Stadt auf kaiserliche Anordnung gegen einen geringen Jahreszins verpachtet werden mussten.

 

Für 1745 wurden für Krems 385 Häuser aufgezählt, also ein Rückgang von zehn Häusern gegenüber 1665. Erst der Landschematismus von 1822 verzeichnete einen signifikanten Anstieg auf 450 Häuser, bei dem allerdings die der Vorstädte mit eingerechnet wurden. Durch die hohe Sterblichkeitsrate in den Pestjahren 1629, 1634, 1649 und 1680 ergaben sich zusätzliche erhebliche Bevölkerungsverluste in Krems, die  nur durch Zuwanderung aus anderen niederösterreichischen Städten (Ybbs, Eggenburg, Zwettl und Retz) und auch aus der Steiermark und Regensburg ausgeglichen werden konnten.